Wichtige Vorkehrungen und Handlungsempfehlungen zur Problemvermeidung bei Snapshots von virtuellen, differenzierenden Festplatten

(VHDX und AVHDX - Hyper-V / Windows 8 Pro/Enterprise / Windows Server 2012)

Günter Weiser, Geschäftsführer
Verfasst von Günter Weiser, 31.10.2012

Microsoft liefert sowohl im aktuellen Betriebssystem für Server (Windows Server 2012) als auch für Clients (Windows 8 Professional und Windows 8 Enterprise) das Management von virtuellen Betriebssystemumgebungen inkl. virtueller Festplatten kostenlos mit.

Abgesehen von der bekannten Servervirtualisierung eignet sich Hyper-V auch hervorragend zum Testen neuer Software und/oder Konfigurationen auf Servern, PCs und Notebooks.Eine schon in den Vorgängerversionen enthaltene Funktion ist die jederzeit mögliche Erstellung sog. Snapshots.
 

 

Damit lassen sich Zustände des gesamten virtuellen Systems so einfrieren, dass im Falle von fehlerhaften Anwendungsinstallationen-/konfigurationen wieder auf einen funktionierenden Ausgangszustand vor den Änderungen zurückgegangen werden kann.

Mit folgenden Grundregeln und Vorgehensweisen lassen sich die meisten bekannten bzw. neuen Probleme mit virtuellen Maschinen (VM) bei der Verwendung und Verwaltung von Snapshots mit Microsoft Hyper-V Version 6.2.x (Windows Server 2012 bzw. Windows 8 Professional bzw. Enterprise) vermeiden:

Achtung: Aktion „Datenträger bearbeiten …“ insb. mit Aktion „Zusammenführen“ von Hyper-V differenzierenden Festplatten darf nur gemacht werden, wenn die virtuellen Festplattendateien von keiner virtuellen Maschine verwendet wird!

D.h. die virtuelle Maschine muss dazu heruntergefahren werden und die VHDx bzw. AVHDx Festplatte von der VM getrennt werden.
Und nach der erfolgreichen Datenträgerbearbeitung ist die fertige VHDx dieser virtuellen Maschine wieder zuzuordnen.

Macht man Datenträgerbearbeitungen während einer laufenden VM, wird die Aktion nur geplant und erst tatsächlich ausgeführt, nachdem die VM zum ersten Mal danach heruntergefahren wurde!

Achtung: Am Laufwerk für die Zusammenführung von Hyper-V Snapshots (differenzierende Festplatten) in die übergeordnete virtuelle Festplatte (vhdx- oder avhdx-Datei) ist immer ausreichender realer freier Festplattenspeicher am Host notwendig, und zwar wenigstens 5 – 10% mehr als die Zieldatei hat!

Siehe {BILDSCHIRMFOTO} mit anwachsender VHDX-Datei bis Endergebnis der konsolidierten VHDX und automatisch gelöschter AVHDX (nach Zusammenführung):



Wenn kein ausreichender Platz auf der Host-Festplatte verfügbar ist,

  • müssen alle Dateien des virtuellen Disksets auf einen anderen Festplattenspeicher kopiert werden, den der Hyper-V-Manager auch im Zugriff hat,
  • und muss dann dort die Konsolidierung mittels Hyper-V-Manager > Datenträger bearbeiten > Zusammenführen durchgeführt werden.


Achtung: bei der gegenständlichen Technologieevaluierung hat die Zusammenführung von 2 Dateien mit Ziel-VHD 95 GB nicht ganz 1:30 gedauert (USB 2.0-Festplatte und performantes Windows 8 Pro-Hostsystem)

  • Nach erfolgreichem Abschluss der Konsolidierung die fertige VHDX-Datei zuerst mittes Aktion „Datenträger überprüfen …“ überprüfen

 

  • Dann wieder zurück auf das Live-System (Host-Festplatte) kopieren.


  • Und wieder an die VM am entsprechenden virtuellen Festplattenadapter im Hyper-V-Manager anschließen
  • und die VM erst dann wieder starten.

Achtung: Auch beim Herunterfahren einer Hyper-V VM kann es nach einem Snapshot im laufenden Betrieb („online“) durch ausstehende Operationen zu durchaus sehr langen Wartezeiten (sogar Stunden! Siehe folgendes {BILDSCHIRMFOTO}) kommen, auch wenn der Snapshot nur geringfügige Änderungen in der neuen differenziellen Festplatte speichert:

Schneller geht der Vorgang interessanterweise, wenn die VM über den Button „Herunterfahren“ im Hyper-V-Manager der VM beendet wird.

Konklusio:

  • Grundregel: Wenn nicht unbedingt für Testmaschinen und Probeinstallationen erforderlich, am besten KEINE Snapshots machen, jedenfalls nicht im laufenden Betrieb! - Und Snapshots ersetzen schon gar keine Datensicherung.
  • Die physische Festplatte (Partition) des Test-Hostsystems sollte im Idealfall immer ausreichend freien Speicherplatz aufweisen (siehe oben).
  • Wegkopieren der VHDX-Datei vor Änderungen ist bei performanten Festplatten und Verbindungen sehr in einigen Fällen sicher der schnellere und problemlosere Weg (deckt sich auch mit den Erfahrungen anderer Hyper-V-Nutzer in einschlägigen Internet-Foren zu älteren Hyper-V-Versionen)
  • Snapshots verursachen die wenigsten Probleme, wenn Sie von der heruntergefahrenen VM, also „offline“ erstellt werden, dann fallen jedenfalls die langen Wartezeiten beim Herunterfahren weg.
  • Vor allem das Löschen von Snapshots nur im „offline“-Zustand einer VM durchführen!
  • Nicht zu viele Snapshots zusammenkommen lassen, zwischendurch immer ältere, nicht benötigte löschen (offline!), am besten beim ältesten Snapshot beginnen, und zwar, wenn möglich jede Snapshot-Löschung einzeln durchführen.

 

  • Und warten, bis der automatische Zusammenführungsvorgang des Hyper-V-Managers abgeschlossen ist (also keine Vorgangsanzeige mehr im Status steht), bevor eine neue Aktion ausgeführt wird.

 

  • Keinesfalls die VM starten, wenn noch Konsolidierungsvorgänge an den VHDx und AVHDx-Dateien laufen!
  • Und last but not least: Vermeiden, dass Snapshots (AVHdX Differenzen) wesentlich größer als die Grundfestplatte (VHDX) sind – das braucht den meisten freien physischen Festplattenspeicher und die längste Zeit für die Zusammenführung von Snapshots,
  • also nicht so:

Für weitere Fragen und Unterstützung stehen wir gerne zur Verfügung.
 

wink

 

 

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